Betriebsverhalten & mechanische Merkmale
Die Profilstäbe des Spaltsiebes sind parallel zur gekrümmten Siebebene angeordnet. Diese Siebbeläge sind leicht auswechselbar und werden hinsichtlich der Spaltweite (von 0,05 – 2 mm) nach der jeweiligen Problemstellung ausgewählt. Durch gleichen Krümmungsradius und gleiche Sieblänge können die Siebbeläge gedreht werden und dadurch länger verwendet werden.
Für die Aufgabe der zu entwässernden oder zu klassierenden Suspension ist das Gerät mit einem Zulaufgehäuse versehen. Zur Ableitung des Siebdurchschlages dient ein Sammelkasten mit Stutzen im Gehäuseboden, wogegen die entwässerten Feststoffe am Ende des Siebbelags auf der gesamten Breite selbsttätig abfallen.
Im Normalfall wird das Bogensieb drucklos betrieben, bzw. so beaufschlagt, dass der Zulauf in freiem Gefälle erfolgt. Beim drucklosen Betrieb wird zur Beaufschlagung das Zulaufgehäuse mit Überlaufwehren oder Spaltdüsen versehen. Durch eine eigenelastische Lasche erfolgt auf einfachste Weise eine selbsttätige Mengenregulierung.
In Sonderfällen (beispielsweise bei hoher Viskosität der Suspension) werden Ausführungen mit Druckgehäuse eingesetzt, wobei zur Suspensionsaufgabe Spalt oder Runddüsen verwendet werden.
Je nach Aufgabevorrichtung wird die dem Bogensieb zugeführte Suspension über ein Wehr oder durch Düsen in tangentialer Anströmung auf den oberen Teil des gekrümmten Siebbelages geleitet. Beim weiteren Überströmen des Siebbelages wird durch den sich ergebenden Auftreffwinkel zwischen den Profilstäben die Grenzschicht des Strömungsbandes abgelenkt und trifft somit durch die Spaltöffnungen hindurch.
Ist die Spaltweite so gewählt, dass mit der Flüssigkeit noch Feststoffe (Feinfraktion) hindurch treten können, so erfolgt eine Klassierung. Eine quantitative Abtrennung bzw. Entwässerung der Feststoffe erfolgt dagegen, wenn das kleinste Feststoffteilchen in der Suspension größer ist als die Trennkorngröße, die sich durch die Wahl der Spaltweite des Siebes ergibt. Die weitestgehend entwässerten Feststoffe bzw. die Grobfraktion wird durch das ständige Nachströmen an Material selbsttätig am Ende des Siebbelags abgeworfen.
Das ständige Überströmen mit relativ hoher Fließgeschwindigkeit in Verbindung mit der eintretenden Abscherung der Grenzschicht erwirkt eine hohe selbstreinigende Wirkung, so dass Siebverstopfungen vermieden werden. Der Siebverschleiß ist sehr gering, da die Grenzschicht des Strömungsbandes als Flüssigkeitsfilm dem Abrieb entgegenwirkt.
Für Klassieraufgaben gilt, dass die Spaltweite des Siebes wesentlich größer (bis zu einem Vielfachen) gewählt werden kann, als die gewünschte Trennkorngröße, wodurch gleichermaßen hohe Durchsatzleistung, geringer Fehlkornaustritt und eine stets freibleibende und offene Siebfläche gewährleistet ist.